Ilanz - Danis - Surrein - Disentis
31.9 km, 590 m ↗, 150 m ↘
Vom einen zum nächsten Hauptort der Surselva geht es auf der 6. Etappe der Glacier Bike Tour: von der Rheinstadt Ilanz zum Klosterdorf Disentis. Sanft, aber stetig geht es dem Rhein entlang bergauf. Monoton wird es dabei allerdings nicht – die Strecke ist genauso abwechslungsreich wie Natur und Kultur am Wegesrand.
Es gab bisher viel zu sehen und zu erleben – und das wird auf den 5 kommenden Etappen kein bisschen anders. Etappe 6 führt von Ilanz auf der Rhein-Route Nummer 2 – zunächst klassisch dem Fluss (und der Rhätischen Bahnstrecke) entlang, durch Erlenwälder und die 55 Hektar grosse, artenreiche Auenlandschaften Ognas da Pardiala – immer stetig sanft bergauf.
Dabei passiert man Tavanasa, den Heimatweiler des Autors Arno Camenisch (*1978). Er siedelt seine Romane in der Surselva an. Im Zentrum von «Goldene Jahre» stehen zwei Frauen, die eben hier in Tavanasa einen Kiosk an der Tankstelle betreiben. Camenisch kam in seiner Schulzeit täglich an ihm vorbei und tauschte sein Taschengeld gegen Süssigkeiten. Auch die GBT führt direkt an dem Schauplatz vorbei – allerdings ist der Kiosk heute ein Coiffeur…
Direkt danach wechselt man in Danis auf die in Fahrtrichtung rechte Seite des Rheins. Hier sollte man einen kleinen Schlenker Richtung Dorf machen, denn dort liegt direkt an der Strasse das erste Streetart Hostel der Schweiz, das Autra Caussa. Jedes Jahr gestalten internationale Künstler die Aussenfassade des Gebäudes neu mit ihren riesigen Kunstwerken. Ein Rundgang um das Haus lohnt sich.
Auch der nächste Zwischenstopp bietet ein besonderes Kunsterlebnis: OGNA heisst die grösste begehbare Skulptur der Schweiz, die der Künstler Matias Spescha an seinem Geburtsort Trun errichtet hat. Das gewundene Bauwerk ist 48 m lang, 30 m breit, 5.5 m hoch und nach oben offen.
Weiter geht es über Surrein nach Disentis und auf den letzten Kilometern auch steiler bergan, denn der Ort liegt schon wieder auf 1.130 Metern. Geprägt wird das Ortsbild schon von weitem von dem monumentalen Bau des 1.400 Jahre alten Benediktinerklosters. Hier kann man nächtigen oder einige Stunden im wunderschönen Garten des Kloster Cafés oder dem Museum verbringen. Nach der Lenzerheide sieht man auch in Disentis viele Mountainbiker durch die Strassen rollen. Das Bike-Gebiet wächst rasant und ist schon länger kein Geheimtipp mehr.
Direkt dem Ufer des Vorderrheins und am Skulpturenpfad Senda d'art (nahe OGNA) liegt der Camping-Platz Trun mit seinem Restaurant Ustria Ogna in einem imposanten Holzgebäude.
In der Destillerie Candinas in Surrein werden seit über 200 Jahren Schnäpse gebrannt – grosstenteils wird auch das Obst der Einheimischen hier veredelt. Neben der kleinen Brennerei gibt es auch einen Shop und für den kleinen Hunger oder Durst ist auch vorgesorgt.
Im Kloster Disentis kann man u.a. auch im idyllischen Klostergarten zwischen Rosenstöcken zur grandiosen Aussicht Kaffee und Kuchen oder das Klosterbier St. Placi geniessen.
Das Autra Caussa in Danis ist das erstes Street Art Hostel der Schweiz.
OGNA ist die grösste begehbare Skulptur der Schweiz.
Das Benediktinerkloster Disentis ist das wohl älteste, ununterbrochen existierende Benediktinerkloster nördlich der Alpen.
«Goldene Jahre» ist repräsentativ für das Werk von Arno Camenisch. In seinem unverwechselbaren Erzählstil – geprägt von Sprachmischungen und Sprachspielen – lässt er Margrit und Rosa-Maria von ihrem kleinen Mikrokosmos erzählen, in dem sich doch die ganze Welt wiederfindet – eine Welt im Wandel.
Der monumentale Bau OGNA in Trun – dem Geburtsort des Künstlers Matias Spescha (1925–2008) – ist wahrlich einmalig und kann auf expliziten Wunsch von Spescha durchgängig und kostenlos besichtigt werden. Realisiert wurde es leider erst fünf Jahre nach seinem Tod im Mai 2013. Die grösste begehbare Skulptur der Schweiz, bildet in ihrer massiven, gewundenen Art eine besondere, meditative Einheit. Sehr speziell ist auch die Akustik, sobald man den Betonbau betritt.
Nah an OGNA findet man den 1.5 km langen Kunstpfad Senda d'art mit 70 Skulpturen und Plastiken von nationalen und internationalen Künstlern aus Holz, Eisen, Bronze, Aluminium und Stein.
Das Benediktinerkloster Disentis wurde von dem fränkischen Wandermönch Sigisbert als Einsiedelei um das Jahr 700 gegründet. Die Grundmauern der ersten Martinskirche aus dem Jahr 720 sind noch immer erhalten. Heute beherbergt das Kloster auch ein Schulgebäude – Werner Schmidt gestaltete 1999 das «Oberhaus» (Knabeninternat), Gion A. Caminada 2005 das «Unterhaus» (Mädcheninternat). Neben Museum und Bibliothek gibt es seit 2014 auch das besondere Hotel in dem Barockgebäude.
Die Übernachtung in den jahrhundertealten Barockmauern des Kloster Disentis ist ein besonderes Erlebnis. Die Fichtenholz-Zimmer sind minimalistisch klar, aber stilvoll und gemütlich.
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