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Etappe 10: Visp - Zermatt

Matterhorn in Zermatt 10. Etappe Glacier Bike Tour

Visp - St. Niklaus - Randa - Zermatt

38.2 km, 1150 m , 190 m

Zieleinlauf: Von Visp nach Zermatt

Grande Finale! Von den Weinbergen zum Walliser Wahrzeichen. Auf der letzten Etappe gilt es wieder Höhenmeter zu überwinden. 1140 sind es insgesamt, die von Visp stetig bergan direkt auf das Matterhorn zu führen. 

Mehr Informationen zur Etappe

Auf dem Weg ins Mattertal tauschen wir die Rhone gegen die Vispa und folgen der Visp-Zermatt Bike-Route N°150. Sie wird uns bis zum Ziel in Zermatt begleiten – genauso wie die Matterhorn Gotthard Bahn (es besteht also (wie auf der gesamten GBT) die Option, die Tour um einen Abschnitt zu verkürzen). 

Das vordere Vispertal ist noch geprägt von der Kulturlandschaft der Weinberge, die sich in die steilen Terrassenhänge schmiegen. Ein Logenplatz für die Rebstöcke – und auch für den höchstgelegenen Fussballplatz Europas in Gspon. Auf 2.000 m wird hier gespielt. Wir erreichen auf der gegenüberliegenden Talseite bald den Ort Stalden und fahren über einen wunderschönen alten Saumweg an den historischen Trockenmauern entlang weiter nach Kalpetran. Kurz danach wechseln wir bis St. Niklaus auf die Strasse. 

Am Ende des Saumwegs, oberhalb von Kalpetran, wird der Weg steiler und mit drei engen Kehren technischer. Tempo also verringern und kontrolliert fahren. 

Der kleine Ort St. Niklaus hat viele Bergführerpioniere hervorgebracht, die weltweit über 300 Erstbesteigungen verzeichnen können – so viel wie keine andere Gemeinde im Alpenraum. Von hier geht es abseits der Strasse immer weiter entlang der Bahnlinie und der Vispa, vorbei an rauschenden Wasserfällen und der imposanten Gletscherzunge des Bishorns auf der Ostseite des Weisshornmassivs. Geradeaus am Horizont sieht man das Kleine Matterhorn und weiss leuchtenden Bergkamm des Breithorns – einer der 38 Viertausender, die man von Zermatt aus erklimmen kann. Das Matterhorn selbst jedoch versteckt sich noch… 

In Randa mag man sich über die hüttengrossen Felsbrocken wundern, die sich über die Wiesen und Weiden verteilen. Blickt man nach rechts erkennt man auch schon den «Grossgufer», den enormen Schuttkegel, der beim dreifachen Bergsturz im April und Mai 1991 ins Tal donnerte und Teile des Dorfes unter sich begrub. Wie durch ein Wunder kamen damals keine Menschen zu schaden.  

Ab Täsch wird der Forstweg zum anspruchsvollen MTB-Trail und der Zieleinlauf verläuft über die Strasse. Mit viel Verkehr muss man allerdings nicht mehr rechnen. In Täsch ist Endstation für die Privatfahrzeuge denn Zermatt ist autofrei. Einen kleinen Abstecher sollte man allerdings noch machen: Inmitten von Lärchen liegt in der flachen Täscher Talsohle der Schalisee – man kann rasten oder im (ziemlich kühlen) See baden – oder sogar Wasserskifahren. Wer lieber beim Zweirad bleibt, schaut nebenan zur Bike Zone Schali mit Pumptrack und Skill Center. 

Auf der Zielgeraden wartet der magische Moment - der erste Blick auf das majestätische Matterhorn. Die 4.478 Meter hohe Felspyramide mit seiner markanten Form steht frei und erhaben und stiehlt jegliche Aufmerksamkeit.

Kaum ein Berg hat eine solche Anziehungskraft – und kein anderer europäischer Berg war schwerer zu erobern. Die Erstbesteigung des letzten unbestiegenen Viertausender der Alpen wurde angeführt von dem 25-jährigen Engländer Edward Whymper und war Triumph und Tragödie zugleich. Queen Victoria liess daraufhin prüfen, ob man alpinistische Gipfelstürme nicht gesetzlich untersagen könne. Die Überlegungen zu dem Verbot resultierten im Gegenteil und entfachten eine Welle des Alpintourismus in Zermatt. 

Das ist nur eine von vielen Geschichten, die sich in Zermatt entdecken lassen. Ob im Matterhorn Museum oder auf der Aussichtsplattform des Gornergrats. Die Zahnradbahn auf den Gipfel in 3.089 Meter überwindet in 33 Minuten 1.484 Höhenmeter. Aber nach den 10 Etappen der Glacier Bike Tour ist vor allem eines angesagt: anstossen und geniessen.

Kulinariktipps

  • Noch viel mehr als Pizza und Pasta gibt es vom Team von Mamma Mia, die ein wenig Italien in die Welt der 4.000er bringen.  

  • Mit viel Herz geführt von Vrony Cotting-Julen und ihrem Gatten Max, ist das Chez Vrony einer der Top Kulinarik-Adressen in Zermatt – gelegen auf 2.130 Metern in einem alten Bergbauernhaus. Der GaultMillau zeichnete sie 2022 sogar als Gastgeberin des Jahres aus und verlieh ihr zudem 14 Punkte. 

  • Das Potato Zermatt mitten in Zermatt interpretiert die traditionelle Walliser und französische kreativ modern. Das Fine Food Restaurant trägt die Auszeichnung «Walliser Genuss» – auch weil die Zutaten größtenteils aus einem Umkreis von 50 Kilometer stammen. 

Rekordverdächtig

  • Die «Ottmar Hitzfeld Arena» in Gspon ist der höchstgelegene Fussballplatz Europas. Ihren Namen trägt sie, weil die Trainerlegende 2009 einen Kunstrasen stiftete. 

  • Oberhalb von Randa findet man auf dem Europaweg die Charles Kuonen Hängebrücke, die mit 494 Metern die längste Fussgängerhängebrücke der Alpen ist. 

  • Das Matterhorn war der letzte unbestiegene Viertausender der Alpen – die Schweiz zählt 48 4000er Gipfel – 45 davon liegen im Wallis. 

  • Die Rekorde, die Zermatt als Ort hält, lassen sich gar nicht alle auflisten: u.a. liegt hier die höchstgelegene Bergbahnstation, das höchstgelegene Restaurant und das höchstgelegene Skigebiet Europas.

Geschichte & Geschichten

Im Jahr 1991 ereignete sich in Randa ein dreifacher Bergsturz. Massen an Schutt und riesige Felsblöcke brachen zu Tal. Am 18. April 1991 waren es 15 Millionen Kubikmeter Gestein, die die Bahntrassee und den Fluss verschütteten. Ohne weitere Auswirkungen blieben die 100.000 m3 Geröll, die drei Tage später abstürzten. Doch am 09. Mai waren es nochmals 33 Mio. Millionen Kubikmeter, die nun auch die Strasse bedeckten und die Vispa weiter anstauten. Es wurde eine Umfahrungsstrasse gebaut, ein neues Trassee für die Matterhorn-Gotthard-Bahn verlegt und ein Kanal angelegt, der das Wasser der Vispa wieder abfliessen liess. 

Es war ein 25-jähriger Engländer, der nach Jahrzehnten der gescheiterten Versuche als Erster auf dem Matterhorn stand. Am 14. Juli 1865 erklomm Edward Whymper, zusammen mit drei Bergführern und drei weiteren Engländern den Gipfel über den Hörnligrat. Von der 7er-Seilschaft kehrten allerdings nur Whymper und die Zermatter Bergführer Peter Taugwalder Senior und Junior ins Tal zurück. Die anderen Vier stürzten über die Nordwand ab. Zu Tode kam auch Lord Francis Douglas, ein Verwandter von Queen Victoria (seine Leiche wurde übrigens nie gefunden). Die Königin liess daraufhin prüfen, ob sie ihren Untertanten alpinistische Unternehmungen nicht per Gesetz untersagen könnte. Zu dem Verbot kam es nicht – im Gegenteil: Ihre Androhung fachte den Bergsteigertourismus in Zermatt nochmals richtig an… 

Übernachtungstipps

  • Das 4 Sterne Hotel Europe wird in 3. Generation von der Familie Julen geführt und bietet neben sorgsam modernisieren Zimmern auch einen grossen Spa-Bereich.  

  • Über den Dächern von Zermatt liegt das Chalet Hotel Schönegg und hoch sind auch die Ansprüche der eigenen Küche – sie wurde mit 15 Gault Millau Punkten ausgezeichnet.  

  • Man ahnt es: 22 stilvolle Zimmer – bietet das moderne 22 Summits Boutique Hotel und dazu einen einzigartigen, doppelstöckigen Wellnessbereich. 

  • Das familiengeführte Wellness-Hotel Bella Vista legt ein grosses Augenmerk auf Nachhaltigkeit und ist berühmt für sein üppiges wie gutes Frühstück. 

Weitere Unterkünfte in der Region finden Sie hier.

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