Thusis - Sarn - Alp Sut - Bonaduz
32.9 km, 1200 m ↗, 1240 m ↘
Vom Obstgarten Graubündens in die luftige Höhe, vom Zusammenfluss von Albula und Vorderrhein zur Vereinigung von Vorder- und Hinterrhein. Etappe 4 führt einsam über den Rücken des Heinzenbergs westlich von Thusis – durch weite Wiesen, Weiden und Wälder zum (be)lohnenden Alpbeizli.
Thusis und den Vorderrhein lässt man schnell im Tal liegen, denn die 4. Etappe beginnt direkt mit dem Aufstieg auf den Heinzenberg. In angenehmer Steigung schraubt man sich höher und höher und gewinnt mit jedem Meter an Aussicht. Die Bergruhe, das meditative Treten und vor allem der Blick eignen sich perfekt, um die bisherige Tour Revue passieren zu lassen. Die Albula mit der Schinschlucht sind zu sehen, die Hänge von Brienz gut zu erkennen.
Unten im Tal breitet sich zwischen Thusis und Rothenbrunnen das Domleschg wunderschön aus: Rund zehn Kilometer ist es lang und mit seiner Lage an den strategisch bedeutsamen Verkehrswegen eines der burgenreichsten Täler der Schweiz. Von hier oben kann man versuchen, sie zu zählen – etwa Schloss Paspels, Schloss Ortenstein, Schloss Rietberg (wo im Sommer Hunderte von Fledermäusen in den Balken hängen und 1621 der Anführer der Katholiken Pompejus Planta von Jürg Jenatsch, dem Freiheitshelden im Dreissigjährigen Krieg, ermordet wurde – das Mordwerkzeug, eine Axt, ist angeblich noch vor Ort zu sehen).
Aber auch die malerischen Dörfer auf der Strecke sind sehenswert. In Flerden wie in Sarn gibt es kleine Hofläden und Brunnen, um Wasser nachzufüllen. Auf dem Höhenweg entlang geht es dann durch den Wald – und sobald er sich lichtet, gibt er den Blick frei auf Chur, Reichenau und Bonaduz im Tal. Geradeaus Richtung Norden zeigt sich eindrücklich der Flimser Bergsturz und das UNESCO Welterbe Sardona mit den markanten Tschingelhörnern. Gen Osten spitzelt man auf die nächste Etappe in die Surselva und sieht sogar schon den Oberalpstock.
Kurz darauf kommt man schon zum Alpbeizli il Bot, wo man die Aussicht am besten bei Rüblikuchen oder Käsespezialitäten geniesst. Gewicht schadet nicht, dann rollt es sich umso leichter den Weg hinab ins sonnenreiche Bonaduz am Ausgang der Rheinschlucht. Als Ausflug muss man fast auf die Sandbänke am Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein in Reichenau und seine fleissigen Füsse baden oder – knapp 15 km weiter – mit Chur die älteste Stadt der Schweiz besuchen. Etwa 90 Kilometer nördlich von hier fliesst der Alpenrhein dann in den Bodensee. Auf der nächsten GBT Etappe allerdings geht es in die andere Richtung: zum Rhein-Ursprung.
Im Alpbeizli il Bot oberhalb von Bonaduz gibt es leckere hausgemachte Speisen.
Im wunderschönen Schloss Reichenau kann man Wein und Spargel aus eigener Produktion erwerben.
16 Burgen finden sich in dem rund 10 Kilometer langen Domleschg – zum Teil von weltlichen Herren errichtet, zum Teil vom Bistum Chur.
C. F. Meyer hat sich auf seiner Rückreise vom Engadin von den Burgen des Domleschg zu Gedichten inspirieren lassen und sich einige Nächte im Schloss Rietberg einquartiert. Danach schrieb er den Roman Jürg Jenatsch über den berüchtigten Mord an Pompejus Planta. Die Burgruine Hohen Rätien oberhalb von Thusis bzw. Sils, über dem Eingang zur Viamala-Schlucht, soll als Vorlage für den Schauplatz seiner Novelle «Die Richterin» gedient haben.
Im 14. Jahrhundert wurden in Reichenau zwei Brücken samt Zollhaus errichtet – eine über den Vorderrhein, eine über den Alpenrhein. So konnte der Verkehr an dem wichtigen Knotenpunkt kontrolliert werden.
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