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Etappe 3: Lenzerheide - Thusis

Älteste Linde der Schweiz auf der 3. Etappe der Glacier Bike Tour

Lenzerheide - Lain - Fürstenau - Thusis

32,7 km, 690 m , 1470 m

Von der Lenzerheide nach Thusis

Von knapp 2.000 Meter hinab in den sonnenverwöhnten Obstgarten Graubündens und via der kleinsten Stadt der Welt in eine der wichtigsten Mittelalter-Transitstädte. Die wunderschöne 3. Etappe der GBT: Lenzerheide – Fürstenau – Thusis.

Mehr Informationen zur Etappe

Bevor es knapp 25 Kilometer und 1.400 Höhenmeter bergab geht, führt die GBT in einer Schleife noch einmal hoch hinauf über Lenzerheide für eine Rundumsicht auf die Mittelbündner Bergwelt: vom Lenzerhorn bis zum Piz Julier. Vorbei geht es am Heidsee, hinauf an den Hängen des Piz Danis bis auf fast 2.000 Meter und hinab an den Flanken des Piz Scalottas.

Auf der Abfahrt am Südhang des Crap la Pala rollt man auf schmalen Strassen durch kleine hübsche Weiler. In Lain ist die Kirche St. Luzi einen Stopp wert: Das eindrückliche Dekor markiert den Übergang von der Renaissance zum Frühbarock.

Schon bald geht es von Asphalt auf einen Forstweg und das Abenteuer beginnt mit dem in die steilen Bergflanken geschlagenen Schinweg. «Der Alte Schin» war einst eine wichtige Verbindung zwischen Nordbünden und dem Engadin und wohl für viele Begeher damals eine Mutprobe. Für uns Velofahrer ist er heute durchaus sportlich, aber sehr gut fahrbar und vor allem sehr gut gesichert.

Der Schinweg erfordert solide Fahrtechnik. Er ist zwar nicht verblockt, aber es gibt einige steile Gegenanstiege, Steine und Wurzeln sowie engere Kehren bergab.

Rechterhand steigt der Fels steil bergan, linkerhand fällt er steil bergab. Der Blick reicht tief in die Schinschlucht, durch die die Albula rauscht. Auch das Soliser Viadukt ist zu sehen, die dritthöchste Brücke der Schweiz. Einsam geht es durch das wilde Naturwaldreservat Schin, in dem bewusst auf forstliche Eingriffe verzichtet wird. Ein weiteres Highlight wartet mit dem 100 Meter langen (und mit Solarstrom belichteten) Felstunnel.

Auf Zivilisation trifft man wieder in Scharans. Begrüsst wird man von einem rot eingefärbten, mit 150 Rosetten verzierten Betonhaus, einem Bau von Valerio Olgiati für den Liedermacher und Schriftsteller Linard Bardill. Wenige Meter weiter rollt man am Kirchplatz an der ältesten Linde der Schweiz vorbei: 800 Jahre ist der inzwischen hohle Baum alt.

Mit den vielen zurückgelegten Tiefenmetern wundert es nicht, dass Scharans auch einen Kulissenwechsel präsentiert. Das liebliche, sonnige Domleschg liegt 1.400 Meter tiefer als unser heutiger alpiner Höhepunkt und ist dank seines milden Klimas der «Obstgarten Graubündens». 120 Apfel- und 30 Birnensorten werden hier angebaut, inzwischen auch wieder Wein – und noch vieles mehr.

Othmar Caviezel erntet im Domleschg seit 2010 Safran und Andreas Caminada u.a. Aprikosen und Pfirsiche. Der Starkoch hat sich mit Schloss Schauenstein und der Casa Caminada in Fürstenau – der kleinsten Stadt der Welt – seinen Traum von einem Genussreich erfüllt. Neben Schloss Schauenstein (3 Michelin Sterne, 19 Gault Millau Punkte) und dem vegetarischen Restaurant gibt es eine Bäckerei und eine Rösterei. So kann man ganz unprätentiös beim erfolgreichsten Chef der Schweiz zu Kaffee und Kuchen zukehren. Man kann die Zeit in den lauschigen Gärten in Ruhe geniessen, denn das Ziel, Thusis, ist so gut wie erreicht.

Nach nur wenigen Kilometern durch den Wald hinter Fürstenau wird die Albula vom Hinterrhein aufgenommen. Auf der nächsten Etappe sieht man den Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein. Doch zunächst darf man Thusis geniessen, eine der wichtigsten Transitorte im Mittelalter. Von hier ging und geht es zum San-Bernardino- und Splügenpass, über den Julierpass ins Oberengadin und weiter über den Malojapass nach Italien.

Wer abends noch (ohne Satteltaschen) Fahrtechnik trainieren oder einfach nur Spass haben möchte, der kann das im kostenlosen Trail Center Thusis mit seinen fünf Lines und zwei Loops für jedes Fahrlevel. Direkt nebenan findet man das Waldschwimmbad Thusis. Oder man besucht natürlich die eindrückliche Viamala-Schlucht.

Kulinariktipps

Rekordverdächtig

  • Am Scharanser Kirchplatz fährt man direkt an der ältesten Linde der Schweiz vorbei.

  • Fürstenau ist die kleinste Stadt der Welt.

  • Mit 33 Jahren wurde Andreas Caminada zum jüngsten Drei-Sterne-Koch Europas gekürt.

Älteste Linde der Schweiz auf der 3. Etappe der Glacier Bike Tour

Geschichte & Geschichten

Thusis liegt am Eingang zur Viamala-Schlucht, der grössten Schlucht Graubündens. Trotz der Enge zwischen den bis zu 300 Meter hoch auftürmenden Felswänden war die Via mala – der schlechte Weg – ein zentraler Zugang zum Splügen- und San Bernardino-Pass. Und Thusis war somit ein bedeutendes Etappenziel auf den Handelsrouten – bis 1967 der San-Bernardino-Tunnel als erster Alpen-Nationalstrassentunnel der Schweiz eröffnet wurde. Heute startet in Thusis die Albula-Linie (Teil des UNESCO Welterbe Rhätische Bahn) Richtung St. Moritz.

Fürstenau verfügt dank König Karl IV. über das Stadtrecht. Er hat am 13. Mai 1354 dem Churer Bischof Ulrich ein Diplom überreicht, das Fürstenau das Recht auf Kerker, Stock und Galgen und der Abhaltung zweier Jahrmärkte bescheinigt. Das war der juristische Stadtbeleg und das Stadtrecht hält Fürstenau bis heute.

 

Übernachtungstipp

Hotel Weiss Kreuz, Das 3-Sterne-Hotel Weiss Kreuz in Thusis mit Restaurant und Bündnerstube ist eine Institution mit Tradition. 2023 feiert das Familienunternehmen in sechster Generation sein 175-Jahr-Jubiläum.

Die STORY Thusis ist ein Resonanzort, an dem Freizeit- & Arbeitswelt verschmelzen und Gäste auf Einheimische treffen. Bikeshop, Coworking, Lodge und einer Lounge am Eingang der Viamalaschlucht.

Weitere Unterkünfte in der Region finden Sie hier.

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