Seine Pfeiler ragen majestätisch 65 Meter in die Höhe: Der Landwasserviadukt auf der Albulalinie, der es der Rhätischen Bahn auf einer Länge von 141,7 Metern ermöglicht, über den Fluss Landwasser zu fahren.
In einer grossen Kurve führt der Viadukt direkt in eine steile Felswand. Dieser atemberaubende Bau ist heute ist das meistfotografierte Sujet auf der Strecke der Rhätischen Bahn. Doch auch die Entstehungsgeschichte des Viadukts ist bestaunenswert:
Der griechisch-schweizerische Ingenieur Alexander Acatos (1873-1950) wurde mit der Konstruktion des Viadukts betraut. Er war es auch, der später die Erweiterung des Zürcher Hauptbahnhofes für die SBB plante. Unter Acatos‘ Anleitung wurden die fünf Kalksteinpfeiler mit sechs halbkreisförmigen Gewölben von jeweils 20 Metern Spannweite ab März 1901 angefertigt.
Für den Bau wurde aus Kostengründen eine neue Konstruktionstechnik entwickelt: Die Pfeiler wurden ohne äusseres Hilfsgerüst gebaut. In die drei längsten Pfeiler wurden stattdessen Eisengerüste eingemauert und mit jedem Baufortschritt in der Höhe angepasst. Die drei Eisengerüste wurden mit Querträgern verbunden, an denen elektrische Baukräne montiert werden konnten. Diese hoben das benötigte Baumaterial auf die entsprechenden Pfeilerhöhe.
Um die Steine der Pfeiler miteinander zu verbinden, wurde ein Gemisch aus kalkhaltigem Mörtel und Sand verwendet. Der Mörtel stammte aus einer Fabrik in Unterterzen am Walensee und wurde mit einer auf dem zukünftigen Trassee angelegten Baubahn zum entstehenden Landwasserviadukt transportiert.
Nach nur rund eineinhalb Jahren Bau war der Landwasserviadukt im Oktober 1902 fertig gebaut. Die Bausubstanz erwies sich seither als widerstandsfähig: Der Landwasserviadukt musste erst im Jahr 2009 leicht instandgesetzt werden.
Heute ist der Landwasserviadukt noch immer das Wahrzeichen der Rhätischen Bahn und lädt als imposanter Bau Fahrgäste, Touristen und Einheimische zum Fotografieren ein.
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