Das Dorf Brienz fand sich 2023 weltweit in den Schlagzeilen wieder. Die Terrasse, auf der der Ort liegt, ist schon vermutlich schon seit der letzten Eiszeit in Bewegung – einige Zentimeter pro Jahr bewegt sie sich talwärts. Seit 1877 rutschen auch die Hänge oberhalb des Orts talwärts. 2023 zeichneten sich jedoch massive Bewegungen ab und die 80 Einwohner mussten im Mai evakuiert werden. Im Juni beschleunigten sich schliesslich 1,2 Millionen Kubikmeter Schuttstrom auf bis zu 40 Meter am Tag und am 16. Juni schob sich das Gestein ins Tal, vergrub die Strasse, aber verschonte den Ort. Zwei Wochen später konnten die 80 Bewohner wieder in ihr Dorf zurückkehren.
Die Fraktion Brienz/Brinzauls liegt auf einer Terrasse an der Verbindungsstrasse von Lantsch/Lenz nach Davos auf einer Höhe von rund 1150 m ü. M. Die erste Erwähnung erfolgte im Jahr 840 als Brienzola. Den deutsch-romanischen Doppelnamen trägt die ehemalige Gemeinde seit dem 1. Januar 1997.
Östlich des Dorfes thront die Burgruine Belfort, deren älteste Teile aus der Zeit um 1200 n. Chr. datieren. Die Burg war Hauptsitz der Freiherren von Vaz. Kirchlich löste sich Brienz / Brinzauls im Jahr 1526 von Lantsch / Lenz. Die Kirche ist dem heiligen Calixtus geweiht und birgt im Innern einen bedeutsamen geschnitzten Flügelaltar.
In der Nacht vom 30. auf den 31. März 1874 zerstörte ein Dorfbrand 24 von 37 Häusern bzw. 30 von 45 Haushaltungen sowie die Kirche. Die Häuser mit stattlichen Ausmassen wurden entlang der begradigten Strasse neu erbaut
Die Dorfsiedlung ist im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder von nationaler Bedeutung der Schweiz. Sie ist Teil des Parc Ela und gehört mit dem Gebiet Albulalinie der Rhätische Bahn seit 2008 zum UNESCO-Welterbe.
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